CDU-Mitglied Dr. Günther Dilling ist der letzte lebende Streikleiter des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953. Der heute 89-Jährige wurde als junger Mann verhaftet und konnte erst am 11. Mai 1954 das Zuchthaus Brandenburg verlassen. Sein unbeugsames Einstehen für Frieden und Freiheit begleitete ihn auch nach seiner Übersiedlung in die Bundesrepublik. Nach dem Mauerbau vom 13. August 1961 engagierte er sich ehrenamtlich in der Fluchthilfe. Den Besuchern der ehemaligen Grenzübergangsstelle Marienborn zeigte er schonungslos die Unmenschlichkeit des DDR-Regimes und der Deutschen Teilung auf.

In Berlin wird er unter anderem an einer Diskussionsveranstaltung im Bundesministerium der Finanzen teilnehmen. Die Bundesregierung begeht den 70Jahrestag mit einer Gedenkveranstaltung am Mahnmal für die Opfer des Volksaufstandes auf dem Friedhof Seestraße in Berlin-Wedding. Dr. Günther Dilling ist offiziell als Gast der Bundesregierung geladen. Er wird im Beisein der höchsten Repräsentanten des Staates der Kranzniederlegung beiwohnen.

In mehreren Fernsehdokumentationen – so jüngst „Kampf um die Freiheit – Fünf Anläufe zur Demokratie“ (ZDF) und „Berlin – Schicksalsjahre einer Stadt“ (rbb) – schildert er als Zeitzeuge eindrucksvoll die dramatischen Ereignisse des 17. Juni 1953, die sein Leben als junger Mensch für immer verändern sollten.